Der geistliche Impuls für den Monat November 2021 von Klaus Amann (Ältester im Christlichen Zentrum Reutlingen)
Barmherzigkeit
Der Monat November, in dem die Tage kürzer und die Nächte länger werden, ist bei vielen unbeliebt. Die dunkle Jahreszeit ist angebrochen und das Jahr geht zu Ende.
Ich werde an die Jahreslosung 2021 erinnert. Jesus Christus spricht: „Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist!“ Lk. 6,36.
Wenn wir barmherzig sind, wird uns nicht immer Barmherzigkeit widerfahren. Es kann auch sein, dass unsere Barmherzigkeit ausgenutzt und uns als Schwäche ausgelegt wird. Wenn wir mit Gegenleistung rechnen, können wir leicht enttäuscht, ja sogar verletzt oder verbittert werden.
Jesus sagt nicht, seid barmherzig, weil es sich auszahlt, sondern seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist. In der Tat hilft uns dieses Berechnen beim Helfen und Geben nicht weiter.
Die Bibel richtet unseren Blick auf den himmlischen Vater. ER hat uns in Jesus alles gegeben, ohne zu rechnen. Angenommen als Kinder Gottes, ohne eigene Leistung, aus Gnade hat er uns gerecht gesprochen.
Mein eigener Vater war bis zu seinem Lebensende ein sehr barmherziger Mensch. Er war mir ein Vorbild, das mir geholfen hat, beim Helfen und Geben nicht zu rechnen, sondern sich am und mit dem Nächsten zu freuen, wenn ich ihm eine Freude bereiten oder aus einer Not helfen kann.
Beim Thema Barmherzigkeit muss ich auch an unsere Missionare denken, die weit entfernt von der Muttergemeinde treu ihren Dienst machen. Die Arbeit auf dem Missionsfeld ist in vielerlei Hinsicht herausfordernd. Oft fehlen Ermutigung, Finanzen, Gebet oder ein Nachfragen, wie ihnen es geht.
Spr. 11,17 bestätigt das: Ein barmherziger Mann nützt auch sich selber; aber ein herzloser schneidet sich ins eigene Fleisch.
Lass dich ermutigen, barmherzig zu sein, nicht weil es sich rechnet, sondern weil unser himmlischer Vater es auch ist. Deine Ernte wird Freude sein.
Von Herzen auf eine erwartungsvolle Adventszeit – unser Herr kommt bald!
Klaus Amann