Der geistliche Impuls für den Monat Juni 2020

  

2Tim 2,9           (…)  Aber das Wort Gottes ist nicht gebunden.

 

Wer den wegen seines Glaubens inhaftierten Apostel Paulus fragte, wie es ihm geht, erhielt verblüffende Antworten: Mindestens zweimal sagte er sinngemäß: "Ich bin zwar gefesselt und eingekerkert, aber dem Evangelium geht es prächtig". (2. Tim. 2, 8.9 und Phil. 1,12.13).

 

Seit nunmehr 2 1/2 Monaten sind unsere Gemeinden auch wie gefesselt: Durch die behördlichen Verordnungen waren plötzlich keine Gottesdienste mehr möglich, jetzt seit zwei Wochen nur unter einschneidenden Auflagen. Wir stehen vor einem beispiellosen Ereignis: Etwas, das weder Weltkriege noch gottlose Diktaturen noch Hungersnöte noch Naturkatastrophen fertiggebracht haben.

 

Wir können uns nun fragen: Wie geht es mir dabei? Mir fehlen die Geschwister, die Umarmung zur Begrüßung, das gemeinsame Singen und Anbeten, Gottes Reden und Wirken zusammen zu erleben…

 

Für Paulus wäre eine andere Frage ebenso wichtig: Wie geht es dem Evangelium? Wie geht es dem Wort Gottes? Läuft es, kommt es voran, wird es verkündigt und gehört? Oder ist unsere Stimme verstummt, unsere Wirksamkeit verringert?

 

Unsere Gemeinden haben Videogottesdienste online gestellt. Es ist eine wahre Freude, zu sehen, wie wir Qualität und geistliche Dichte dieser Aufzeichnungen immer mehr steigern konnten. Zum Teil scheinen wir sogar mehr Zuschauer zu erreichen, als sonst zum Gottesdienst kämen. Doch auch in bester Qualität ist ein Video kein Ersatz für Gemeinschaft. Das real Erlebte geht tiefer. Wir brauchen einander. Gott hat uns keine Videobotschaft geschickt - er wurde Mensch und wollte unter Menschen sein. Deshalb mein Eindruck: Das Evangelium fühlt sich im Shutdown nicht wirklich wohl. Es will in Wort und Tat von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Je natürlicher dabei die Kontakte sind, desto besser fließt es.

 

Deshalb wollen wir unsere ganze Kreativität darauf ausrichten, wie wir zusammen Gott erleben können - ohne dass dies zu einem Risiko für die Besucher wird. Vielleicht als kleinere Gruppen, vielleicht unter freiem Himmel, vielleicht in ungewöhnlicher Sitzordnung, vielleicht mit neuen kreativen Formen von Gottesdiensten - auch mit den Möglichkeiten der Technik, die wir gerade lernen zu entwickeln… Und jeder Einzelne kann die klassischen Möglichkeiten nutzen, miteinander und mit anderen in Kontakt zu sein. Ein Anruf berührt mehr als eine Textnachricht.

 

Das Evangelium ist zu wichtig, als dass es monatelang auf Sparflamme laufen könnte. Die Bedeutung unserer Arbeit legt nicht die Corona-Verordnung fest, welche Kirchen von ihrer Unverzichtbarkeit irgendwo zwischen Fahrradgeschäften und Fitnessstudios einsortierte. Gott hat uns einen Auftrag gegeben. Es tut uns gut, weg von uns auf diese Berufung zu sehen.

 

Herzliche Grüße aus Pfullingen

 

 

 


 

 

 

 

 

                                                                                                                                     

 

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