Der geistliche Impuls für den Monat April 2020 von Klaus Henning (Ältester im Christlichen Zentrum Reutlingen)

                                                               

 


Ich will euch mehr Gutes tun als je zuvor und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin.
Hesekiel 36,11b

 

Seit mehr als zweitausend Jahren gedenken Christen des Todes und der Auferstehung von Jesus Christus. Wie konnte sich dieses Ereignis über einen so langen Zeitraum im Zentrum des christlichen Glaubens halten? Sicher weil es der Wille Gottes in der Beziehung zu seinen Geschöpfen ist. Dazu gehören auch viele konkrete Ereignisse, in denen sich das Wirken Gottes ganz praktisch zeigt. Ein solches Ereignis ist das erste Apostelkonzil im Jahr 48 n.Chr. in Jerusalem (Apg. 15,7-9).Damals fiel die Entscheidung, dass die Botschaft des Evangeliums Juden und Nichtjuden gleichermaßen gilt. Das Evangelium war für alle bestimmt, und die frohe Botschaft wurde gleich zu Beginn weitergegeben z.B. durch den Apostel Paulus auf seinen Missionsreisen. Es gab viele weitere Ereignisse über all die Jahrhunderte, die dazu führten, dass wir heute die Botschaft des Evangeliums haben und ausleben dürfen. Dafür dürfen wir dankbar sein.

Es gibt aber auch Gegenwind: Gerade der äußere Wohlstand birgt die Versuchung, ein Leben ohne Gott zu führen. Auch Tradition kann sich als gefährlich erweisen: Lebendiges erstarrt, der Inhalt geht verloren und was übrig bleibt, ist manchmal nur noch die bloße Form.

Für Karfreitag und Ostern bitte ich den Inhalt – nämlich Jesu Leiden, Sterben und seine Auferstehung – erfahren zu dürfen und nicht nur die äußere Form der Feiertage zu erleben. Persönlich helfen mir dabei bildhafte Darstellungen, so auch diese von dem gekreuzigten Jesus, die in der Krypta der Kommunität Wildberg (CH) hängt. Sie weicht von den üblichen Darstellungen ab:

 

Der gekreuzigte Jesus ist auf einer Baumscheibe dargestellt und nicht am Kreuz. Die weit ausgebreiteten Arme richten sich nach oben über seinen Kopf. Man spürt förmlich die ganze Last und den Schmerz auf den angenagelten Händen. Die Baumscheibe symbolisiert die abgeschlossene gefallene Welt, begrenzt durch die Rinde. Auf diese Welt wurde er genagelt. Er trägt diese Welt mit der ganzen Dunkelheit und all ihren Flecken. Umgeben ist der dunkle Teil mit einem hellen Ring unterschiedlicher Stärke. Nur dieser helle Teil hat radiale Risse – auch dies trägt Jesus.

 

Auffallend ist die senkrechte keilförmige Aussparung: Die Scheibe ist dadurch offen und kein abgeschlossenes System. Die Keilspitze weist direkt auf das Haupt Jesu und symbolisiert so das Eingreifen Gottes in die gefallene Schöpfung durch seinen Sohn Jesus Christus. Das gilt mir persönlich als Zuspruch, dass ich auch mitten in einer gefallenen Schöpfung Zugang zu ihm habe.

„Ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin!“ – diese Erfahrung wünsche ich uns allen für Karfreitag und Ostern 2020!

 

Klaus Henning

 

 

 

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 


 

 

 

 

 

                                                                                                                                     

 

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