Der geistliche Impuls für den Monat November 2017 von Felix Binefeld (Pastor im Christlichen Zentrum Reutlingen)
Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft
Mit diesen drei Worten beschreibe ich unser Leben. Wir kommen aus der Vergangenheit, leben in der Gegenwart und gehen in die Zukunft. Die Frage ist: Wer oder was gestaltet unsere Gegenwart?
Unsere Erinnerungen an die Vergangenheit prägen oft unsere Gegenwart. In der Vergangenheit liegen positive und negative Ereignisse. Ich denke an Freude, Trauer, Glück, Enttäuschung, Erfolg, Misserfolg, Sieg, Niederlage, Ermutigung und Entmutigung. In der Vergangenheit habe ich etwas erlebt und nicht erlebt. Ich habe etwas gemacht und nicht gemacht. Ich habe etwas geschafft und nicht geschafft. Ich habe etwas bekommen und anderes verloren. All diese Erlebnisse prägen unser Denken.
In der Bibel lesen wir von Gideon, der mit seinem Volk auf sieben Jahre Unterdrückung, Gefangenschaft, Hoffnungslosigkeit und Armut zurückschaute. Dieser Blick ließ ihn resignieren und machte ihn mutlos. Das Volk Israel war in dieser Situation, weil sie ihrem Gott nicht glaubten und gehorchten. Als sie umkehrten und zu Gott schrien, sandte er einen Engel zu Gideon und beauftragte ihn: „Der Herr ist mit dir, du tapferer Held!“ Gideon stellte dem Engel eine Gegenfrage: „Und wo sind all seine Wunder, von denen uns unsere Väter erzählt haben?“ Gott sprach Gideon zu: „Geh hin in dieser deiner Kraft... Habe ich dich nicht gesandt?... Ich werde mit dir sein!“ (aus Richter 6,1-16). Gott gibt Gideon immer wieder seine Zusage. Gideon war mutlos, er sah nur die schwere Vergangenheit. Jetzt stand er aber vor der Frage: Hänge ich in der Vergangenheit fest, oder vertraue ich Gott und lasse meine Gegenwart und Zukunft durch Gott bestimmen?
- Es ist richtig, dass wir in die Vergangenheit schauen. – Aber es ist falsch, wenn wir uns von ihr lähmen lassen und nicht mehr an Gottes Güte und Macht glauben.
- Es ist richtig, dass wir von der Vergangenheit lernen. – Aber es ist falsch, wenn wir ihr verhaftet bleiben und sie festhalten. Lasst uns Enttäuschungen und Verbitterung loslassen, damit wir Neues empfangen können.
- Es ist richtig, dass wir die Vergangenheit ernst nehmen und unsere Augen vor der Wirklichkeit nicht verschließen. – Aber es ist falsch, wenn unsere Vergangenheit uns Wert gibt und unsere Identität bestimmt.
Nicht das, was wir tun oder nicht tun, nicht das, was wir erleben oder nicht erleben, nicht das, was wir haben oder nicht haben, definiert uns, sondern Gott allein! Deshalb lass Deine Vergangenheit nicht Deine gegenwärtige Identität bestimmen! Deine Vergangenheit sagt Dir nicht, was Du kannst oder nicht kannst, sondern Gott. Deine Vergangenheit bestimmt nicht Deine Berufung, sondern Gott.
Wir verbringen manchmal so viel Zeit in der Vergangenheit, dass wir keine Zeit mehr für die Gegenwart (Gottes) haben, wo wir Gottes Kraft finden und befreit werden.
Fang wieder an, mit Gott von der Zukunft zu träumen. Gott hat Dich mit einer Bestimmung geschaffen. Grabe Deine Bestimmung und Träume aus. Fang wieder an, Gott zu glauben und ihm zu vertrauen!
Gott sagte zu Gideon: „Ich werde mit dir sein!“ Jesus beauftragte seine Jünger und sagte: „Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern…. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28,18-20) Das sagt Jesus auch heute zu Dir!
Herzliche Grüße Felix Binefeld