Der geistliche Impuls für den Monat Oktober 2017 von Thomas Kauth (Ältester des Christlichen Zentrums Reutlingen)
Ort der Gnade
Wir wollen also voll Zuversicht vor den Thron unseres gnädigen Gottes treten, damit er uns sein Erbarmen schenkt und uns seine Gnade erfahren lässt und wir zur rechten Zeit die Hilfe bekommen, die wir brauchen.
(Hebräer 4,16)
Gnade beschreibt im allgemeinen Sprachgebrauch die wohlwollende Haltung einer höher gestellten Institution oder Person gegenüber einer niedriger gestellten. In dem Begriff der Begnadigung wird deutlich, dass eine eigentlich rechtskräftig verhängte Strafe gemildert oder sogar erlassen wird.
Unverdiente Gnade ist auch das, womit Gott uns beschenkt, wenn wir zu ihm kommen, weil er uns so sehr liebt und auch durch uns wirken möchte. Hier liegt auch der Ursprung für die Möglichkeiten des Neuanfangs oder auch einer notwendigen neuen Lebensorientierung. Gnade Gottes trifft auf verfahrene Lebenssituationen, und es geschehen wundersame Dinge. Gott selber schrieb dem Apostel Paulus ins Stammbuch: „Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.“ Die Gnade Gottes versetzt uns also nicht in eine Haltung der Passivität, sondern sie wird zum Antrieb, sogar zur ungeahnten Kraftquelle in uns. Und so konnte der Apostel Paulus am Ende seines Dienstes konstatieren:
„Und dass Gott mir seine Gnade erwiesen hat, ist nicht vergeblich gewesen. Keiner von allen anderen Aposteln hat so viel gearbeitet wie ich. Aber wie ich schon sagte: Nicht mir verdanke ich das Erreichte, sondern der Gnade Gottes, die mit mir war.“
Die Frage ist nun: Wo ist denn dieser Thron der Gnade? Der Ort der Gnade ist dir in jedem Fall ganz nah. Überall da, wo du seine Nähe suchst und diese Kraftquelle nutzt, die auch Paulus entdeckte.
Lasst uns diesen Thron der Gnade immer wieder aufsuchen, miteinander in
den Gottesdiensten, aber auch in den geheimnisvollen Nischen, die uns unser Alltag anbietet.
Herzlichst
Eure Heidi und Thomas Kauth