Der geistliche Impuls für den Monat Januar von Harald Scherer, Vikar im Christlichen Zentrum in Reutlingen.

 

Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Jes 66,13 (nach Luther)

 

Dies ist die Jahreslosung 2016 der Herrnhuter Brüdergemeine. In diesem Vers stellt Gott die Art und Weise seines Trostes in ein ganz bestimmtes Verhältnis.

Wenn ein Kind sich verletzt oder sich weh tut, ist meist der Schrei nach der Mutter die Reaktion. Die Mutter nimmt das Kind in den Arm, spendet Trost und Liebe und schon wird alles wieder besser. Warum kann das die Mutter so gut? Warum ist hier nicht vom Vater die Rede? Nun, zu dieser Zeit war für Kinder vor allem in den ersten Jahren die Mutter die hauptsächliche Bezugsperson. Die Väter waren meist mit Arbeiten und ganz, ganz wichtigen Dingen beschäftigt, fast wie heute J

Doch die Mutter war da, sie wusste um das Wohlergehen der Kinder, sah was vor sich geht. Eine Mutter kennt allein schon an der Stimme der Kinder was passiert ist. Es bedarf oft keiner Erklärungen, die Mutter spürt sofort was faul ist.

Dabei geht es nicht nur um eine rein medizinische Versorgung sondern dieses Bild spricht viel mehr von einer liebevollen Beziehung, einem Wissen um das Geborgensein. Eine Mutter umsorgt das Kind nicht nur mit den lebensnotwendigen Dingen wie Essen, Trinken und Windeln. Die Versorgung ist ein „all inclusive“ Paket mit Streicheleinheiten, Lächeln, Schmusen, kleinen Spielchen, Bewegungen und allen erdenklichen Aufmerksamkeiten.

Wenn eine Mutter also ihr Kind in die Arme schließt, stellt sich dieses einmalige Gefühl ein: „Alles ist gut!“ Und das selbst dann, wenn die Wunde noch nicht geheilt ist.

 

Ich sehe drei Dinge, die Gott uns durch diese Stelle aus Jesaja nahe bringen möchte.

 

  1. Er sieht jedes seiner Kinder und weiß was dich beschäftigt und heraus fordert. Er kennt deine Umstände und Nöte. Ja er sieht deine Krankheit, deine Geldnot und deine Sorgen. Sein Augenmerk ist auf dich gerichtet.
  2. Er kennt dich sehr genau und möchte eine vertrauensvolle Beziehung mit dir leben, es geht ihm nicht um eine Dienstbeziehung. Was du leisten kannst steht nicht im Vordergrund. Er sucht Zeiten der Begegnung mit dir, Zeiten in denen dieses Vertrauen wachsen kann.
  3. Wunden und Verletzungen sind manchmal dazu da, damit unser Vertrauen auf Gott gestärkt wird. Nur durch Engpässe hindurch lernen wir Gottes Kraft und Hilfe wirklich kennen.

 

Selbst dann wenn die Probleme nach wie vor da sind, möchte Gott dir seine Geborgenheit und das Wissen „Alles ist gut!“ geben. Immer wieder, immer neu und immer wenn du es nötig hast. Voraussetzung dafür ist, dass wir uns an ihn wenden und ihn suchen.

Auch uns gilt diese starke Zusage und Gewissheit. Was auch kommen mag, wie groß die Herausforderungen auch sein mögen, mit Gott und seinen Zusagen sind wir sicher und zuversichtlich. Das gilt für unser stark herausgefordertes Land, für uns als Gemeinde und für jeden einzelnen. Gottes Trost und seine Geborgenheit lassen uns mutig und zuversichtlich sein. Die Beziehung zu IHM trägt - immer!

 

Ich wünsche Euch allen ein gesegnetes und von Gottes Nähe geprägtes neues Jahr 2016.

 

Harald Scherer

                                                                                                                                                                                            

 

 

 

 

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